Windblind oder warnmüde?

aktuell, 04.11.2023

Unwetterwarnungen: Schwere Versäumnisse auch beim Königlichen Meteorologischen Institut von Belgien (KMI).

Nicht nur der Deutsche Wetterdienst sich im Zuge des Orkantiefs "Ciarán" am vergangenen Donnerstag aufgrund einer nicht herausgegebenen Unwetterwarnung für einige Landesteile nicht mit Ruhm bekleckert.

Auch bei unseren Nachbarn in Belgien scheint man zum Ende des Jahres hin "warnmüde" geworden zu sein.

Das Königliche Meteorologische Institut von Belgien (KMI) erhöhte am Donnerstag erst um 08:30 Uhr die Warnstufe von "gelb" auf "orange" - viel zu spät!

Die belgische Warnstufe "orange" ist mit der deutschen roten (Stufe 3, Unwetterwarnung) vergleichbar und sieht unter anderem die Sperrung von Parks und Spielplätzen zum Schutz der Bevölkerung vor.

Und auch am heutigen Samstag scheint das KMI "windblind" zu sein - lediglich eine Warnung vor Niederschlägen findet sich auf der offiziellen Seite des staatlichen Wetterdienstes. Windböen um die 100 km/h, die heute unter anderem im Bereich Hohes Venn in Ostbelgien zu erwarten sind, sind keinerlei Warnung wert.

Und das, obwohl in Gent bereits am Donnerstag zwei Menschen starben - tragischerweise in einem Park sowie auf einem Spielplatz. Eine 64-jährige Frau wurde in einem Park von einem Baum erschlagen, ein 5-jähriger Junge auf einem Spielplatz von einem herabstürzenden Ast getötet. Die zuständige Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung. (Quelle: Belgischer Rundfunk)

Auch in Deutschland gibt es am Samstag lokal wieder Sturm - betroffen ist vor allem die Westhälfte. Auch wenn die Böen wahrscheinlich nicht ganz so heftig ausfallen werden wie am Donnerstag, sollten in den betroffenen Gebieten Waldgebiete unbedingt gemieden werden.

Die Karte zeigt die aktuelle Unwetterwarnlage am Samstag, Stand 04.11.2023, 09:29 Uhr.

 

 

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