aktuell, 02.08.2016
Immer mehr Hausbesitzer haben eine Elementarversicherung - doch regional klaffen gewaltige Unterschiede.
Die jüngsten Juni-Unwetter haben viele Hausbesitzer zum Abschluss einer Elementarversicherung bewegt. Die Versicherer sprechen von einem sprunghaft gestiegenen Interesse, die den Versicherungsnehmer zwar gegen Überschwemmungen, nicht aber gegen steigendes Grundwasser absichert.
Kürzlich vorgelegte Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherer (GDV) sprechen eine eindeutige Sprache.
Verfügten im Jahr 2002 lediglich 19% der Eigentümer über eine Elementarversicherung, sind es heute bereits knapp 40%.
Die Zahl ist jedoch nur wenig aussagekräftig, da sie das starke Nord-Süd-Gefälle nicht berücksichtigt; so scheint man im Norden der Republik deutlich weniger Angst vor Unwetterschäden zu haben als im Süden.
Besonders sorglos gegenüber Naturgewalten zeigt man sich etwa in Bremen, hier verfügen laut GDV nur 15% der Eigentümer über eine Elementarversicherung. Ebenfalls deutlich unter dem Bundesdurchschnitt befinden sich Niedersachsen (16%), Hamburg (17%) und Schleswig-Holstein (18%).
Auch die Hauptstädter, die erst vergangenen Mittwoch von unwetterartigen Regenfällen und Überschwemmungen heimgesucht wurden, scheinen tiefenentspannt: Zusammen mit Bayern und Hessen verfügt hier nur gut jeder vierte (27%) über eine Elementarversicherung.
In den vom Elbe- und Pfingsthochwasser in den Jahren 2002 und 2013 betroffenen neuen Bundesländern sind sich dagegen deutlich mehr Hausbesitzer abgesichert. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben über 40% der Eigentümer einen Elementarschutz.
An der Spitze des Rankings steht Baden-Württemberg; hier war bis Mitte 1994 für Hausbesitzer die Elementarversicherung Pflicht. Von ihr getrennt haben sich seitdem die wenigsten, etwa 80% führten die Deckung auf freiwilliger Basis fort. In der Gegenwart sind 95 % der baden-württembergischen Hausbesitzer gegen Elementarschäden abgesichert.
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