Schön tot, schön heiß

aktuell, 10.07.2025

Der große Irrtum vom pflegeleichten Schotterbeet.

Schottergärten liegen seit Jahren im Trend. Liebhaber/-innen schätzen sie als modern, ordentlich und vor allem pflegeleicht. Kein Gießen, kein Unkrautjäten, keine verblühten Stauden. Kies, Splitt oder Lava ersetzen Beet, Rasen und Blühpflanzen. Für viele Gartenbesitzer klingt das nach der idealen Lösung. Doch der Eindruck trügt.

Schottergärten sind keine wartungsfreien Zonen - im Gegenteil

Laub, Staub und Müll sammeln sich in den Ritzen zwischen den Steinen, Algen und Moose können sich ebenso ansiedeln wie später auch Gräser und Unkraut - die schaffen es mit der Zeit nämlich auch durch Unkrautfolie und -vlies!

Wer den Pflegeaufwand des Schottergartens gering halten will, muss ihn also regelmäßig reinigen – oft bleibt da nur der Hochdruckreiniger, der nicht nur laut ist, sondern auch Schäden am Untergrund verursachen kann.

Keine Lavafläche, ein Schottergarten - aufgenommen an einem heißen Sommertag Anfang Juli 2025.

 

Noch schwerer wiegen jedoch die ökologischen Nachteile: Schottergärten sind keine Lebensräume, weder für Insekten oder Vögel noch für kleine Säugetiere.

Zudem speichern die Steine Sonnenwärme und geben sie über Stunden wieder ab. Das Mikroklima wird unangenehm heiß – gerade in ohnehin überhitzten Siedlungsräumen. Weiterhin sind die Schotterflächen oftmals versiegelt oder stark verdichtet. Regenwasser kann nicht versickern, das Risiko von Überschwemmungen steigt.

Und dann wäre da noch die Haltbarkeit: Die Lebensdauer eines Schottergartens liegt – je nach Ausführung – zwischen drei und zehn Jahren. Danach müssen Steine gereinigt oder ausgetauscht, Vlies erneuert und Unkraut entfernt werden.

Also: Schottergärten mögen auf den ersten Blick vielleicht pflegeleicht wirken, langfristig sind sie es jedoch nicht – weder für ihre Besitzer noch für die Umwelt. Wer einen Garten nicht als Last, sondern als Lebensraum begreift, wird mit einer naturnahen Bepflanzung nachhaltiger - und auf Dauer sogar pflegeleichter – fahren. 

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