Über welchen Zeitraum sich die Kälte einnisten wird, ist kaum vorherzusagen. Interessant ist jedoch die Tatsache, dass wir es mit dem sogenannten „Berliner Phänomen“ zu tun hatten: Die Energie aus der Wetterschicht (Troposphäre) sorgt unter bestimmten Umständen für eine plötzliche Erwärmung der darüber liegenden Stratosphäre.

Passiert dies Anfang Januar, ist das ein häufiges Anzeichen für eine Änderung der Strömung. In unserem Fall also weg von der nassen und milden West- und hin zu einer kalten Nordostlage. Die teils extreme Kälte in Skandinavien und im Norden Russlands hat sich in Bewegung gesetzt, wir bekommen nun einen Hauch davon ab.

Wie lange die Kälte bei uns bleibt? Schwer zu sagen – hat sich die Wetterlage erst einmal geändert, bleibt sie häufig auch. Und auch die NOAA-Langfristprognosen haben sich spannenderweise genau mit der Wetterumstellung gedreht: Für Mitteleuropa weisen die Prognosen plötzlich normale oder zu kalte Mitteltemperaturwerte aus und auch für den Februar wackelt die zuletzt sehr milde NOAA-Prognose für unsere Breiten. So geht der amerikanische Wetterdienst für den kommenden Monat nur noch von wenig überdurchschnittlichen Temperaturen in Mitteleuropa aus. Sicher ist hier also noch gar nichts.

Zumindest für die kommenden zehn Tage ist keine nennenswerte Milderung in Sicht. Bei eiskaltem Ostwind liegen die Temperaturen Dienstagfrüh teils bei -12 bis -13 Grad, in der Uckermark sind auch Tiefstwerte um -15 Grad möglich. Auch Mittwochfrüh ist es bei -12 bis -10 Grad bitterkalt. Vor allem für wohnungslose Menschen besteht Lebensgefahr, achten Sie also bitte auf hilfebedürftige Menschen!

Ab dem Wochenende wird es mit einer Wetterlagenumstellung dann wahrscheinlich ein wenig milder, dafür werden dann aber vor allem in den Mittelgebirgen wieder Schneeregen und Schnee ein Thema.