Anzeige

Große Lawinengefahr in den Bayer. Alpen

aktuell, 24.01.2000

Die Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft (München) teilte am 24.01.2000 um 07.30 Uhr MEZ mit:

Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern erneut 30 bis 40 cm, in den Hochlagen örtlich über 50 cm Neuschnee. Die Schneefälle klingen langsam ab. Die Temperaturen sind stark zurückgegangen und liegen heute in 2000 m bei -19 Grad.

Schneedecke:
Der zuletzt gefallene Neuschnee hat sich ruhig abgelagert. Er überdeckt jedoch im Untergrund umfangreiche Triebschneeablagerungen. Hinzu kommt der insgesamt schlechte Schneedeckenaufbau. Die Schneedecke weist derzeit am Übergang von der Altschneedecke zum Neuschnee mehrere Schachschichten auf: Graupelschichten, örtlich eine dünne Eislamelle, in Schattenhängen eingeschneiter Oberflächenreif und bindungsarme kantig aufgebaute Kristalle. Dadurch ist die Schneedecke allgemein sehr störanfällig.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine große Lawinengefahr.

Gefahrenstellen liegen im Steilgelände aller Hangrichtungen. Auch steile Waldschneisen können Gefahrenstellen darstellen. In den meisten Steilhängen ist derzeit bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen wahrscheinlich.

Auf Grund des Neuschneezuwachses ist zunehmend mit der Selbstauslösung von Lawinen zu rechnen, wobei aus stark triebschneebeladenen, vorwiegend südost- bis südwest-exponierten Einzugsgebieten auch große Lawinenabgänge möglich sind. Örtlich sind hangnahe Verkehrswege gefährdet.

Hinweise:

Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten erfordern großes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Steilhänge sollten unbedingt gemieden werden.

Die Lawinensituation wird auch in den nächsten Tagen kritisch bleiben.

  ohe
 Team-Info
 Team-Kontakt




mehr

weitere Themen - das könnte Sie auch interessieren:

5

Wetter-Meldungen

Anzeige
mehr

Zitat des Tages

    "Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten."

    Mahatma Gandhi