'Weiße Weihnachten' auf dem meteorologischen Prüfstand

Pressemitteilung, 10.11.2023

Nach sehr milden Wochen kommt mit dem Wochenende ein Hauch von Winter, so dass auch die Frage nach den „Weißen Weihnachten“ wieder aktuell wird. Die Zahlen des Wetterservice Donnerwetter.de sind aber eher ernüchternd…

 

Mit den ersten Schneeflocken schweifen die Gedanken bei vielen auch schon unweigerlich sechs Wochen in die Zukunft: Wie stehen denn nun die Chancen auf ein weißes Weihnachtsfest in diesem Jahr? Für gewöhnlich antworten Meteorologen dann natürlich, dass zu diesem Zeitpunkt eine Prognose für die Feiertage am Ende des Jahres dem Blick in berühmte Glaskugel gleichkommt.

Aber um die Wartezeit bis zu richtigen Prognosen zu verkürzen, haben die Meteorologen des Wetterservice Donnerwetter.de durch die Wetterdaten der letzten Jahre geschaut. Lohnt es sich wirklich, auf „Weiße Weihnachten“ zu hoffen? Oder finden sich diese nur noch in den Bergen und in romantischen Kinderbüchern?

Was viele sicherlich schon ahnen, bestätigen die Wetteraufzeichnungen: Schnee lässt sich im Flachland an den Weihnachtstagen inzwischen fast so selten erblicken wie der Weihnachtsmann im Kamin. So gab es an der Donnerwetter.de-Wetterstation in Bonn seit 2006 nur eine einzige „Weiße Weihnacht: Nur im Jahr 2010 lag Schnee, und das dann gleich an allein drei Weihnachtsfeiertagen. Und für rheinische Verhältnisse auch noch sehr üppig: 7 bis 10 Zentimeter wurden gemessen. Die 16 übrigen Jahre stehen als „durchweg grün“ (oder matschig grau-braun) in den Datensätzen. Und so sah und sieht es in weiten Teilen Deutschlands im Flachland aus, vor allem dort, wo die Ballungsräume und größeren Städte liegen, sagen die Wetter-Experten.

Heilige Nacht, milde Nacht!

Auch die Temperaturen passen in vielen Jahren nicht so recht zum „knackig-kalte Weihnacht“-Klischee. Die mittlere Tagestemperatur betrug über den 24., 25. und 26.12. in den letzten 17 Jahren 5,6 Grad. Der wärmste Tag war hierbei Heiligabend mit 6,6 Grad im Mittel, der kälteste der 2. Weihnachtsfeiertag mit 4,5 Grad. Das mittlere Tagesmaximum lag zwischen 2006 und 2022 bei 7,4 Grad, das mittlere Minimum bei 3,8 Grad.

Vor allem seit der letzten „Schneeweihnacht“ 2010 sind Minusgrade Mangelware, lediglich am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 2018 verzeichneten die Wetterstationen verbreitet leichten Luftfrost.

Der wärmste Weihnachtstag im gesamten Beobachtungszeitraum war an der Bonner Donnerwetter.de-Station der 26.12.2005, als bei 15,2 Grad wohl nur die eingefleischtesten Weihnachtsfans zum Glühwein griffen. Dieser dürfte genau fünf Jahre später, am 26.12.2010 um einiges besser geschmeckt haben. An diesem Tag wurde mit einer Temperatur von -7,2 Grad der kälteste Weihnachtstag des Zeitraums gemessen.

Die „Weißen Weihnachten“ werden also im Flachland in Deutschland immer seltener, die Hoffnung darauf aber wohl immer größer…

 
 
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