Heute (Montag, 27. Juni) ist Siebenschläfertag. Nach den alten Bauernregeln DER Stichtag für das Wetter des Sommers:

Schlafen die Siebenschläfer im Regen,
wird's ihn noch sieben Wochen geben.

Regnet's Siebenschläfer,
regnet's sieben Wochen.

Das Wetter am Siebenschläfertag
sieben Wochen bleiben mag.

Regnet es am Siebenschläfertag
es noch 7 Wochen regnen mag.

Die sehr eingängige Siebenschläferregel ist auch heute noch eine der bekanntesten Bauernregeln. Wohl auch deshalb, weil sie eine erstaunliche Trefferquote hat.

Doch von dem sommerlichen Wetter, das in diesem Jahr in weiten Teilen Deutschlands am Siebenschläfertag herrscht, darf man sich nicht täuschen lassen. Denn durch die gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582 hat sich der 'Stichtag' verschoben, inzwischen gilt der Zeitraum um den 7. Juli als entscheidend. 'In diesem Zeitraum stabilisiert sich die Wetterlage über Europa. Dann entscheidet sich, ob unser Sommerwetter vorwiegend durch warme südliche oder kalte nördliche Luftströmungen beeinflusst wird', erklärt Karsten Brandt vom Wetterservice Donnerwetter.de.

Anfang Juli entscheidet sich damit auch, ob die Langfristprognosen für den Sommer tatsächlich so eintreffen wie zuvor berechnet. 'Seit Mai liegen wir mit unserer Prognose sehr gut, wir haben zum Beispiel auch die Schafskälte gut getroffen. Aber jetzt könnte sich das Wetter wirklich noch einmal komplett drehen', sagt Karsten Brandt.

Die Donnerwetter.de-Meteorologen hatten schon Anfang Mai einen sonnigen Juni und August und einen wechselhaften Juli mit warmen, sonnigen und kalten, verregneten Tagen im schnellen Wechsel vorhergesagt. Und tatsächlich deutet sich in den aktuellen Computer-Prognosen für Anfang Juli zur Zeit sehr wechselhaftes Wetter an. 'Doch das ist alles noch sehr unsicher', schränkt Karsten Brandt ein. 'Einerseits hoffen wir natürlich auf einen schönen Sommer, andererseits hat man als Meteorologe natürlich auch gerne recht...'

Übrigens geht der Name des Siebenschläfertages auf eine christliche Legende zurück, nach der sich sieben christliche Jünglinge zur Zeit der Christenverfolgung (251 n. Chr.) in einer Höhle versteckten. Sie wurden eingemauert und sollen in der Höhle 200 Jahre lebend verbracht haben. Angeblich wachten sie 446 n. Chr auf und berichteten über Ihre Erlebnisse.