Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 23. Dezember 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr


Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern verbreitet 5 cm, in höheren Lagen bis zu 15 cm Neuschnee. Heute fallen immer wieder Schneeschauer, bis zum Abend hin die Bewölkung wieder auflockert. Die Temperaturen liegen in 2000 m bei -5 Grad.


Schneedecke:
Die geringmächtige Neuschneeauflage liegt meist locker auf der gut gesetzten Altschneedecke. Nur in sonnseiten Hängen mittlerer Lagen ist die Bindung zur leicht verharschten Altschneeoberfläche noch nicht ausreichend. Ansonsten ist der Schnee pulvrig, in windbeeinflußten Lagen unter dem Neuschnee stark windgepresst. Oberhalb der Waldgrenze ist die Schneedecke stark vom Wind geprägt. In Übergangsbereichen von abgeblasenen zu eingewehten Hangzonen ist noch die störanfällige Verbindung zwischen der stark aufgebauten bodennahen Schneeschicht mit dem darüberliegenden, windgepackten Schneepaket zu beachten. Durch kräftigen Wind aus Nordwest sind neue, meist kleinere Triebschneeansammlungen entstanden, die störanfällig sind.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Örtliche Gefahrenstellen liegen vorwiegend oberhalb 1600 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südost sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Vor allem in Übergangsbereichen zwischen abgeblasenen und eingewehten Hangzonen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Schneebrettauslösung möglich.
Vereinzelt ist noch aus triebschneebeladenen Steilhängen mit kleineren, oberflächlichen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen. Daneben kann bis in mittlere Lagen die Schneedecke auf Grashängen und in Waldlücken auf dem Boden abgleiten.


Hinweise:
Zu den Weihnachtsfeiertagen hin bleibt das Wetter wechselhaft. Die Lawinenlage wird sich nicht wesentlich ändern.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt