Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Montag, 24. Januar 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt gestern nur einen geringen Neuschneezuwachs. In den Frühstunden setzte vom Allgäu her allerdings Schneefall ein, so dass im Tagesverlauf die Neuschneemenge deutlich ansteigen wird. Es weht ein kräftiger Nordwestwind. Die Temperaturen in 2000 m liegen bei -12 Grad.


Schneedecke:
Der Neuschnee der vergangenen Tage, der oberhalb der Waldgrenze stark verfrachtet wurde, hat sich deutlich gesetzt. Auch die Bindung zur Altschneeunterlage hat sich zunehmend stabilisiert. Störanfällige Triebschneeablagerungen sind vorwiegend in hochgelegenen Schattenhängen erhalten geblieben. Mit dem derzeitigen Schneefall werden jedoch auch in tieferen Lagen wieder frische Triebschneeablagerungen entstehen, die dann besonders zu beachten sind.



Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr, die aber noch in den Vormittagsstunden auf erheblich ansteigen wird. Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände vorwiegend der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd, hinter Hangkanten sowie in den Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Gruppe Skifahrer ohne Abstände, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. In frisch eingewehten Bereichen kann es bereits bei geringer Zusatzbelastung zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist derzeit gering, wird jedoch im Tagesverlauf an stark eingewehten Steilhängen ebenfalls zunehmen.


Hinweise:
Skitouren erfordern Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Für die nächsten Tage sind weitere Schneefälle angekündigt. Damit kann die Lawinengefahr weiter ansteigen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft