Ein gigantischer Krater, größer als die Fläche Luxemburgs und die beinahe Auslöschung der gesamten damaligen Menschheit: Das waren die verheerenden Folgen des Ausbruchs des Supervulkans Toba vor etwa 75.000 Jahren auf Sumatra. Der Ausbruch des Toba gilt mit einer Magnitude von 8,8 als stärkster aller Supervulkanausbrüche und verursachte global einen massiven Rückgang der Mitteltemperatur von 3 - 3,5 Grad oder darüber. 

Heute existieren auf dem Erdball noch etwa zwanzig der sogenannten Supervulkane. Anders als ein "normaler" Vulkan besitzen sie nicht den typischen Vulkankegel, die gigantische Magmakammer befindet sich unterhalb der Erdoberfläche. Als der bekannteste Supervulkan zählt der Yellowstone im gleichnamigen Nationalpark (USA) oder der Taupo in Neuseeland.

Europas Supervulkan liegt in direkter Nachbarschaft zum Vesuv, in der italienischen und dicht besiedelten Region Kampanien. Die sogenannten Phlegräischen Felder erstrecken sich auf eine Fläche von über 150 km², auf dieser befinden sich etwa 50 Eruptionsherde.

Nachdem Wissenschaftler in den letzten Jahren einen vermehrten Gasaustritt aus den Feldern, höhere Temperaturen und eine ansteigende Ansammlung unterirdischen Magmas verzeichneten, gilt seit 2012 offiziell Alarmstufe gelb für die Region. Im Falle einer leichteren Eruption wäre zunächst eine Evakuierung der 80.000-Einwohner-Stadt Pozzuoli durchzuführen. Starke Aktivitäten könnten darüber hinaus eine Evakuierung der gesamten Metropolregion Neapel mit knapp 4,5 Millionen Einwohnern bedeuten.  

Zwar lassen sich Vulkanausbrüche in der heutigen Zeit gut vorhersagen, anders als etwa Erdbeben; dennoch gelingt es bislang nicht, Dauer und Stärke eines Ausbruchs zu prognostizieren. Die vulkanisch höchst aktive Region um Neapel sowie die aller anderen (Super-)Vulkane bleiben Pulverfässer - nicht nur für die Bewohner in der unmittelbaren Umgebung sondern für die gesamte Menschheit.