Gletscher: Haben wir zu lange gewartet?

Klima, 25.04.2019

Wissenschaftliche Studie zeigt: Gletscherschmelze ist wohl nicht mehr aufzuhalten

Trotz aller Bemühungen, die wir heute und in der Zukunft noch leisten würden: Die Gletscherschmelze wurde trotz allem dennoch nicht aufzuhalten sein. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie zum Klimawandel an der Universität Bremen und Innsbruck. Bremer Forscher berechneten die Schmelzprozesse der Gletscher anhand der Lufttemperatur.

Massenbilanz negativ.

Gletscher tauen im Frühling und Sommer an der Oberfläche auf und im Winter bildet sich wieder eine neue Schicht aus Eis und Schnee: Die sogenannte Massenbilanz gibt die Bilanz zwischen Abschmelzen und Auftauen eines Gletschers an. Wenn in den warmen Monaten mehr Eis schmilzt als im Winter neu hinzukommt, spricht man von einer negativen Massenbilanz. Diese haben wir zurzeit auf den meisten Gletschern.

 

 

Ob 1,5 oder 2 Grad ist für die Gletscher unerheblich.

Die Forscher erklären, dass Gletscher sehr langsam auf klimatische Veränderungen reagieren. Das bedeutet, dass selbst bei all unseren Bemühungen die Emissionen zu verringern und damit die Temperatur nicht weiter zu erhöhen, dennoch die Gletscher weiter schmelzen werden. Bisher ist die Welt sowieso eher auf einem Vier-Grad-Pfad.

Etwa 36 Prozent des heute noch in Gletschern gespeicherten Eises würde langfristig auch ohne weiteren Ausstoß von Treibhausgasen schmelzen.

Rund ein Drittel der Gletschermasse werde auf jeden Fall schmelzen – allein wegen der Langzeitfolgen des Ausstoßes von Treibhausgasen durch menschliches Wirken in den vergangenen 150 Jahren. Klimaforscher an der Uni in Zürich kündigten bereits letztes Jahr an, dass es für den Großteil der Gletscher der Schweiz schon zu spät sei.

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