Sonnenblendung - stark unterschätztes Unfallrisiko

Fit bei jedem Wetter, 20.10.2024

Zu welchen Jahres- und Tageszeiten die Blendgefahr besonders hoch ist und wie Ihr eine kurzzeitige 'Sonnenerblindung' vermeiden könnt!

Im Allgemeinen werden Witterungseinflüsse, und insbesondere der Einfluss der Sonnenstrahlung, auf die Zahl der Verkehrsunfälle unterschätzt.

Dabei steht die blendende Sonne an erster Stelle der als Sichtbehinderung klassifizierten Unfallursachen. Knapp zwei Drittel aller Witterungsunfälle in Deutschland sind auf die Blendwirkung der Sonne zurückzuführen. Das restliche Drittel verteilt sich auf Regen, Hagel, Schnee, Wind und Nebel.

Diffuse Lichtverhältnisse, verursacht durch die tief stehende Sonne, erhöhen das Unfallrisiko erheblich.

Auch um diese Jahreszeit herum haben Autofahrer immer wieder mit einer teils so starken Blendwirkung zu kämpfen, dass die Fahrt einem Blindflug gleicht und Ampelfarben und Verkehrszeichen nicht mehr richtig wahrgenommen werden können. Bereits bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h führt eine Sekunde Blendung zu einem Blindflug von 14 Metern.

Alleen - hier kann die Sonne durch Schlagschatten akut blenden - Bild: © CreaPro

Um das Unfallrisiko bei solchen Sichtverhältnissen zu minimieren, empfiehlt der Auto Club Europa eine erhöhte Vorsicht im Straßenverkehr.

Dazu gehören eine vorausschauende Fahrweise und ausreichend Sicherheitsabstand. Zusätzlich ist auf eine saubere Windschutzscheibe und den einwandfreien Zustand der Wischblätter zu achten, um die Blendungsgefahr nicht weiter zu erhöhen.

Neben der Nutzung der Sonnenblende, ist auch eine Sonnenbrille in einer solchen Situation empfehlenswert.

Das solltet Ihr beim Kauf einer Sonnenbrille beachten!

Die Blendgefahr ist besonders hoch in den Morgen- und Abendstunden von Frühjahr und Herbst; nämlich dann, wenn die Zeit der tiefstehenden Sonne mit dem täglichen Berufsverkehr zusammenfällt.

In folgenden Situationen kann die Sichtbeeinträchtigung zusätzlich verstärkt werden:

  • bei feuchten Straßenverhältnissen bzw. durch Reflektionen der Sonnenstrahlung
  • beim Durchfahren von Alleen durch Schlagschatten bei seitlich einwirkender Sonnenstrahlung
  • bei Kuppen oder starken Richtungsänderungen
  • bei der Ausfahrt aus Tunneln oder Unterführungen

Die oben stehende Grafik zeigt für vier Tage im Jahr (verteilt auf die 4 Jahreszeiten) den morgendlichen und abendlichen Zeitraum, in dem die Sonnenstrahlung in einem Winkel von 5 bis 10 Grad auf die ebene Erdoberfläche trifft. In den angegebenen Zeiträumen (Beispiel: Am 21. März zwischen 07:06 und 07:37 Uhr bzw. zwischen 17:28 und 17:59 Uhr) ist das Blendrisiko besonders hoch.

Allerdings müssen hier auch weitere Faktoren, wie etwa die Neigung der Straße, die umgebende Topographie und mögliche Reflektionsflächen, berücksichtigt werden, sodass Blendwirkungen auch außerhalb des gewählten Winkelbereichs möglich sind.

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