Kein öffentliches Interesse

Fit bei jedem Wetter, 07.01.2016

Steuern statt Gewalt - wie der Staat seine Ressourcen verschwendet.

Vielen Menschen in diesem Land ist die Realität sehr fern. Wer droht, beleidigt oder andere Grenzen überschreitet, über den wird gelacht. Eine ernstzunehmende Strafe, die mit der Schwere seines Handelns in Einklang steht, hat er meist nicht zu befürchten.

Der Staat hat kein Interesse an der Verfolgung von Vorfällen, die sich nicht "im öffentlichen Interesse" bewegen. Er beschäftigt sich lieber mit sich selbst. Auch wenn gekünstelt, wie jetzt bei den Vorkommnissen am Kölner Dom in der Silvesternacht, ein "Aufschrei" erfolgt.

Wer einmal in der Öffentlichkeit tätig war, etwa als Parkwächter, Kontrolleur oder Schaffner arbeitet, weiß um die Zustände in diesem Land.

Bild: Achim Otto

Wer in den genannten Berufen arbeiten möchte, muss sich nicht nur auf Unterbezahlung einstellen sondern sollte sich auch ein dickes Fell zulegen. Gefallen lassen muss man sich hier nahezu alles, von der simplen Beschimpfung bis hin zu tätlichen Angriffen.

Öffentliches Interesse an solchen Übergriffen besteht in den meisten Fällen nicht - so wird es jedenfalls allzu häufig begründet, dass Verfahren nach kurzer Zeit eingestellt und Täter nichtmals ermittelt werden. Und auch, wer in diesen Fällen ausnahmsweise für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird, hat hierzulande nicht viel zu befürchten. Wer einer Politesse ins Gesicht spuckt, hat, wenn es überhaupt soweit kommt, höchstens eine Geldstrafe abzustottern oder ein paar Sozialstunden zu leisten.

Aufgeschreckt durch die massenhaften Übergriffe in Köln und Hamburg, die in den klassischen Medien zunächst kaum genannt wurden, zeigt sich plötzlich die Machtlosigkeit des Staates bzw. die falsche Verteilung seiner Ressourcen.

Geht es um linke politische Gesinnung oder das Eintreiben von Steuern, wird intensiv und in alle Richtungen ermittelt. Geld und Ideologie stehen über allem. Das zeigt auch das Strafgesetzbuch. Wer mit "schmutzigem" und / oder nicht versteuertem Geld zu tun hat, hat eher eine Gefängnisstrafe zu befürchten als so mancher Intensiv- oder Gewalttäter.

Auch die unzählige Wohnungseinbrüche werden hierzulande nicht wirklich verfolgt. Machtlos lässt die Polizei die Tätergruppen gewähren.

Bei hunderten rechten Strafttaten in diesem Land, die seit dem Jahr 2015 auf ihre Aufklärung harren, wird das Interesse des Staates deutlich. Es gibt keines. Die Lage ist schon längst außer Kontrolle und nicht ungefährlich: Kümmert sich der Staat nur um die für ihn wichtigen Dinge, verkommt er für viele Bürger zur Überflüssigkeit.

Leider gibt es nur einen Schutz: sich selber verteidigen - wer sich auf den Staat und Justiz verlässt ist verlassen!

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