Gefährliche Erfrischung

aktuell, 25.07.2019

Leichtsinniges Baden in Flüssen und Seen fordert jedes Jahr hunderte Todesopfer.

Die hochsommerlichen Temperaturen treiben auch in in dieser Woche wieder unzählige Badehungrige an ihre Lieblingsgewässer. Wie in jedem Jahr mehren sich parallel zu den steigenden Temperaturen auch wieder die Berichte über Badeunfälle oder hilflose Personen, die aus Gewässern gerettet werden müssen.

Die Ursachen für Badeunfälle sind sehr vielfältig. Leichtsinn, Alkohol und eine falsche Einschätzung des Risikos sind hier ebenso zu nennen wie die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Auffällig ist, vor allem in den letzten Sommern, die hohe Zahl der Flüchtlinge, die in deutschen Gewässern ertrinken - so waren etwa im Jahr 2016 12% aller Badetoten Asylbewerber (mehr Zahlen weiter unten im Text).

Oftmals wird auch die Fließgeschwindigkeit des jeweiligen Gewässers unterschätzt. Schwer zu glauben, aber die Gefahr mitgerissen zu werden, geht bereits bei doppelter Schrittgeschwindigkeit, also bei ca. 9 km/h, aus.

 Bild: Achim Otto

Ebenso gefährlich sind hohe Temperaturunterschiede, die dem Körper zugemutet werden: Bei einem langen Sonnenbad heizt sich der Körper stark auf, ein darauffolgender Gang ins kühle Wasser kann dann zu einem Versagen des Kreislaufs oder sogar zu einem Herzinfarkt führen. Nochmals erhöht wird die Gefahr eines Kreislaufzusammenbruchs, wenn der Körper dehydriert ist.

Zahlen

Der heiße und lange Sommer 2018 stand in Sachen Badeunfällen unter keinem guten Stern: Mindestens 504 Menschen ertranken laut DLRG im vergangenen Jahr in deutschen Gewässern.

Im vorletzten Jahr lag die Zahl der Badetoten vergleichsweise niedrig, was vor allem dem eher mäßigen Sommerwetter zuzuschreiben sein dürfte. Im Jahr 2017 ließen bis Ende August 297 Menschen ihr Leben in einem der deutschen Gewässer, ein Großteil (240) davon in Binnengewässern.

Im Bundesländervergleich stand im letzten Jahr erneut Bayern an der traurigen Spitze (89 Todesopfer). Die rein zahlenmäßig wenigsten Opfer hatte 2018 das Saarland (7) beklagen, auch wenn hier im Vergleich zum Vorjahr (2017: ein Badetoter) der höchste prozentuale Anstieg zu verzeichnen war.

Vor allem in Jahren mit langen und heißen Sommern fordern die 12.000 deutschen Seen und Flüsse überdurchschnittlich viele Opfer - keine guten Prognosen also für den Sommer 2019.

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